Kanada
Das perfekte Urlaubsziel
Was gibt es nicht im flächenmäßig zweitgrößten Land der Welt – tropische Strände sind auf Anhieb das Einzige was uns dazu einfallen würde. Das soll nicht heißen, dass es keine Strände in Kanada gäbe, die gibt es sogar reichlich, nur eben nicht mit tropischen Temperaturen.
Ansonsten bietet Kanada wirklich alles, was man sich von einem perfekten Urlaubsziel wünschen könnte.
Pulsierende Großstädte; Natur in allen Varianten, ob hochalpine Regionen, arktische Tundra, gemäßigte Regenwälder, einzigartige Tierbeobachtungen und unendliche Weiten; Eine unwahrscheinlich weltoffene und tolerante Bevölkerung – das ist Kanada. Auch heute noch ein Einwanderungsland und Bürger aus aller Welt verwirklichen noch immer ihren Traum von der Einwanderung und dem Leben in Kanada. Auch hier gibt es mitunter Probleme innerhalb der multikulturellen Gesellschaft, jedoch sind diese recht überschaubar. Der Wahlspruch der Bayern „Leben und leben lassen“ trifft genauso auch auf die Kanadier zu.
Die Vielfalt Kanadas lässt sich am besten anhand der 10 Provinzen und 3 Territorien darstellen, obwohl diese, oftmals direkt an einander grenzen, könnten die Regionen teils nicht unterschiedlicher sein – aber dennoch ist alles Kanada
„Canada – for glowing Hearts“ der aktuelle Slogan des kanadischen Tourismus sagt es eigentlich besser aus, als man es sonst irgendwie tun könnte. Ein Besuch in diesem Traumland erzeugt in jedem Falle „glowing Hearts“
Nova Scotia
Beginnen wir im Osten, direkt am bzw. im atlantischen Ozean. Die atlantische Provinz ist die zweitkleinste Provinz Kanadas und liegt als Halbinsel im Atlantischen Ozean, direkt unterhalb der Einfahrt zum Sankt-Lorenz-Strom. Hierzu gehört auch noch Cape Breton Island. Kein Punkt in Nova Scotia ist weiter als 60 km von der Küste entfernt, damit braucht man den durchwegs maritimen Eindruck der gesamten Region nicht weiter erläutern. Nova Scotia bietet jedoch noch mehr als nur Meer, die Highlands im Norden, die Weingüter, die Metropole Halifax und noch vieles mehr.
Prince Edward Island
Die kleinste der kanadischen Provinzen, aber nicht unwichtig für die kanadische Geschichte. In Charlottetown wurde vor 150 Jahren die Kanadische Konföderation gegründet. Auch sonst hat PEI wie Prince Edward Island oft abgekürzt wird, viel zu bieten. National- und Provincialparks, traumhafte Sandstrände mit angenehmen Wassertemperaturen im Sommer, die weltweit längste Brücke, welche über eisbedecktes Wasser verläuft, dem Confederation Trail einer über 400 km langen Wander- Rad- und Snowmobilestrecke, welche sich über die gesamte Insel erstreckt. Zudem ist PEI auch die Heimat von Anne of Green Gables, der Romanheldin des beliebtesten Kinderbuchs der englischsprachigen Welt. Wer Gemeinsamkeiten zwischen Anne of Green Gables und Pippi Langstrumpf findet, täuscht sich nicht. Anne of Green Gables war das Lieblingsbuch von Astrid Lindgren und hat sie zu Pippi Langstrumpf inspiriert.
New Brunswick
Haben Sie schon einmal einen Gezeitenunterschied von 15 Metern Höhe erlebt – wenn ja, waren Sie schon einmal in New Brunswick! Die Bay of Fundy ist weltberühmt für den höchsten Tidenhub mit unbeschreiblichen 15 Metern und dies zweimal täglich! Gehen Sie trockenen Fußes auf dem Meeresgrund zu den Hopewell Rocks, einige Stunden später können Sie an gleicher Stelle mit dem Kajak fahren – ein absolut einzigartiges Naturspektakel. Buckelwale gibt es hier auch häufig zu sehen, es gibt zahlreiche lokale Anbieter, welche Whale Watching Touren anbieten und bei der großen Anzahl von Walen in den Gewässern um New Brunswick sind die Chancen sehr gut, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Eines ist hier wichtig zu wissen, Wale werden in Kanada nicht von den Booten gejagt, wie teils in anderen Ländern. Die Tiere entscheiden, ob sie sich Ihnen zeigen oder nicht.
Neufundland und Labrador
Nördlich des Eingangs zum Sankt-Lorenz-Strom liegt Labrador & Neufundland. Die Provinz weist die ältesten Besiedelungsspuren in ganz Nordamerika auf, diese sind bis in das frühe 11. Jahrhundert zurückzuverfolgen, als die Wikinger Neufundland und Labrador entdeckten. Die heutige Bevölkerung der Region ist stolz auf ihre Traditionen und den modernen Lebensstil, den sie heute führen.
St. Johns auf Neufundland ist die Provinzhauptstadt und gleichzeitig auch der östlichste Punkt Nordamerikas und der perfekte Ausgangspunkt, um die Insel zu erkunden. Sie haben die Möglichkeiten Eisberge und Wale zu sehen, oder aber auf mehreren Hundert Kilometern Wanderwegen die unwahrscheinliche Natur der Insel Neufundland und der Festlandsregion Labrador zu erkunden.
Quebec
Die flächenmäßig größte und zudem die einzig französischsprachige Provinz Kanadas. Aber lassen Sie sich nicht abschrecken, auch die Frankokanadier sprechen Englisch als Muttersprache. Wobei sie allerdings das Französische deutlich bevorzugen.
Zusammen mit Labrador bildet Quebec die südliche Grenze der Hudson-Straße, dem Eingang zur berühmt-berüchtigten Nordwestpassage, dem Seeweg am Polarkreis, welcher jedes Jahr nur von einigen wenigen Kreuzfahrtschiffen durchfahren werden darf. Direkt im Anschluss befindet sich die Hudson Bay, die riesige Meeresbucht, welche einige kanadische Provinzen auf dem Seeweg verbindet, aber auch die Heimat vieler Eisbären ist. Im Süden grenzt Quebec an den Sankt-Lorenz-Strom sowie an die USA. Im Westen an die Provinz Ontario. Quebec ist ein perfektes Ziel für Mietwagentouren durch die gesamte Provinz. Sie finden traumhafte Hiking Trails, außerordentliche Kanurouten auf dem Sankt-Lorenz-Strom, einen atemberaubenden Indian Summer in der Herbstzeit sowie kulinarische Genüsse der Extraklasse. Mit seinen beiden Metropolen Montreal und Quebec City, mit ihrer verhältnismäßig langen Geschichte, runden Sie das Erlebnis der frankokanadischen Provinz ab.
Ontario
Great Lakes, Niagara Falls, CN-Tower, Toronto, Eaton Centre, Ottawa – nur ein paar Schlagworte, die einem bei Ontario sofort in den Sinn kommen – und dies vollkommen zu Recht – Ontario bietet so viel mehr. Der Norden der Provinz an der Hudson Bay ist die Heimat der Eisbären, unendlich wirkender Waldgebiete mit tausenden von Seen und einer fast menschenleeren Landschaft. Weiter südlich zu den Great Lakes trifft man wieder häufiger auf Siedlungen und auch auf Infrastruktur. Der Norden ist fast ausschließlich per Buschflugzeug erreichbar, der Süden ist optimal mit einem Mietwagen zu erkunden. Etwas nördlich von Toronto, zwischen Ottawa, der kanadischen Bundeshauptstadt und dem Lake Huron, befindet sich das Gebiet des Algonquin Provincial Parks, einem ausgedehnten Wald- und Seengebiet mit traumhaften Lodges direkt am See. Es existieren noch viele weitere Provincial Parks auf dem Weg nach Westen, welche alle unglaubliche Naturerlebnisse ermöglichen.
Nunavut Territory
Nördlich der bisher beschriebenen Provinzen befindet sich das Land der Inuit. Jenseits des Polarkreises und weit hinein in den arktischen Ozean liegen die nördlichsten, bewohnten Siedlungen. Abenteurer können hier das Leben der Inuit mit der Natur kennenlernen, der Migration der Karibus im kurzen Frühling beiwohnen oder sich auf den Spuren der weltbekannten Polarforscher bewegen. Aber Vorsicht, nicht alle Tiere sind den zweibeinigen Eindringlingen immer wohlgesonnen.
Manitoba
Die erste der drei Prärieprovinzen und die Kornkammer Kanadas. Die Provinz ist im Süden hauptsächlich landwirtschaftlich und der Norden ist geprägt durch viele Seen und riesige Buschwälder, welche in Richtung der Hudson Bay in eine Tundra Landschaft übergehen. Manitoba ist ein Eldorado für Angler, Naturliebhaber und perfekt für Kanuausflüge. Ein absolutes Highlight befindet sich jedoch ganz im Norden an der Hudson Bay – die Stadt Churchill, die Eisbären Hauptstadt der Welt. Nach unbestätigten Aussagen leben hier mehr Polarbären als Menschen. Churchill bietet die perfekte Infrastruktur, um die inzwischen selten gewordenen Eisbären in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.
Saskatchewan
Eine weitere Prärieprovinz, im Süden begrenzt durch die amerikanische Grenze und im Norden von den Northwest-Territories, befindet sich Saskatchewan zwischen Manitoba und Alberta. Prärie ist im südlichen Saskatchewan überall gegenwärtig, bei einem Aufenthalt auf einer bewirtschafteten Ranch können Sie das Leben der Cowboys hautnah miterleben. Der Norden besteht auch hier aus vielen Seen und borealem Nadelwald. Der größte Teil der Bevölkerung lebt in den beiden Städten Regina und Saskatoon, der Norden ist größtenteils unbesiedelt.
Alberta
Prärie trifft Rocky Mountains ist wohl eine der passendsten Aussagen zur Provinz Alberta. Gegensätzlicher könnten die Landschaften hier nicht sein. Das flache und fruchtbare Prärieland im Osten der Provinz wird hauptsächlich zum Getreideanbau und zur Viehwirtschaft genutzt. Mitunter auch der Grund für das jährlich stattfindende größte Rodeo der Welt, der Calgary Stampede. 1,5 Mio. Gäste besuchen diese „Landwirtschaftsschau“ jedes Jahr und bevölkern den Stampede Park mit seiner farbenfrohen Parade, den Rodeos, Pferde- und Planwagenrennen, unzähligen Konzerten und Country und Western Veranstaltungen. Die ganze Stadt besteht im Juli nur aus Cowgirls und Cowboys, die dort die Nacht zum Tag machen.
Westlich von Calgary beginnen unmittelbar die Rocky Mountains, der Übergang vom Steppenland in das Hochgebirge ist fließend und nach nur 45 Minuten Fahrzeit von Calgary aus stehen Sie am Fuße der ersten 3000er. Immer höher hinauf auf dem Trans-Canada Highway über Banff und Lake Louise geht es weiter auf dem Icefield Parkway in Richtung Jasper. Immer am Fuße der umgebenden Berge, vorbei an türkis leuchtenden Bergseen. Östlich von Jasper liegt Edmonton im Prärieland, nach Westen überquert man die Grenze nach British Columbia in Richtung Pazifik.
Northwest-Territories
Westlich des Nunavut Territoriums und östlich der Yukon Territories gelegen grenzt das Nordwest-Territorium im Süden an Saskatchewan, Alberta und British Columbia. Die Hauptstadt Yellowknife liegt direkt am Ufer des Grand Slave Lake, einem der größten Binnenseen Kanadas. Durch die Lage im äußersten Norden Kanadas ist das Klima größtenteils schon polar, der Süden jedoch noch subpolar mit verhältnismäßig hohen Temperaturen im sehr kurzen Sommer. Die Höchsttemperaturen in Yellowknife liegen um die 20°C, die Tiefsttemperatur im Winter erreicht gut und gerne mal dauerhaft die -40°C. Ansonsten sind die Northwest-Territories durch sehr große Vorkommen an Bodenschätzen geprägt. Allerdings finden sich auch sehr viele Tiere in dieser Region, die teils unüberschaubar großen Karibuherden und ganz im Norden auch große Herden von Moschusochsen kennzeichnen diese Region.
Der Süden der Northwest-Territories ist im Sommer gut per Wohnmobil zu bereisen, jedoch muss man sich über die Weite und Leere der Landschaft durchaus bewusst sein. Ein absolutes Highlight der Region sind allerdings die unvergleichlichen Nordlichter, welche Sie hier schon ab dem Herbst zu sehen bekommen.
British Columbia
Wie die atlantischen Provinzen im Osten Kanadas, ist auch BC an der Küste maritim geprägt, allerdings mit dem Unterschied, dass sich hinter einem schmalen und flachen Küstenstreifen sofort die Rocky Mountains erheben. Der Weg von der Hafenstadt Vancouver zum nächsten Skigebiet Grouse Mountain ist gerade mal 30 Minuten mit dem Auto. Höher hinaus geht es dann nach Whistler, gerade mal 90 Minuten Fahrzeit vom Meer aus. British Columbia ist aber noch mehr als Berge und Wintersport – Vancouver die Metropole am Pazifik und wahrscheinlich weltoffenste Stadt überhaupt, hier leben Bewohner aus allen Teilen der Welt in einer offenen und toleranten Koexistenz zusammen. Vancouver Island, die große vorgelagerte Insel mit seinem Pacific Rim Nationalpark und einmaligen Möglichkeiten zum Bear- und Whale Watching; einem einzigartigen Botanischen Garten und der zauberhaften Hauptstadt Victoria.
Super, Natural BC ist der Slogan des Tourismus in British Columbia – und absolut nicht zu Unrecht, Natur ist das größte Gut British Columbias, ob boreale Regenwälder, die Inside-Passage mit unberührten Küsten- und Fjordlandschaften oder menschenleere alpine Regionen, dies alles lässt sich in BC in kürzester Zeit erreichen und erkunden. Aber Vorsicht – Sie möchten Ihre Brotzeit garantiert nicht mit einer neugierigen Bärenfamilie teilen! Diese wird Ihnen in BC mit fast 100-prozentiger Sicherheit begegnen.
Yukon Territory
Ca. 50.000 Elche, rund 200.000 Karibus und 20.000 Bären besiedeln das Yukon Territory, ach ja, es gibt auch noch ca. 35.000 menschliche Einwohner – was soll diese Region Kanadas besser bezeichnen als diese Werte.
Allein der Name Yukon erinnert schon an den Goldrausch am Klondike um 1895 herum, davon ist allerdings heute nichts mehr übriggeblieben, allerdings ein paar Nuggets sind auch heute noch zu finden.
Lebensader des Territoriums ist der Alaska Highway, welcher von Süden, aus British Columbia kommend, durch die Hauptstadt Whitehorse weiter nach Norden bis in den amerikanischen Bundesstaat Alaska im Nordwesten führt. Alle Straßen in Yukon sind durchnummeriert, allerdings ist die Anzahl sehr überschaubar, man benötigt nur eine Hand zum Zählen – es gibt nur 5 Hauptverkehrswege.
Das Yukon Territory ist nicht nur der Landweg nach Alaska, auch die anderen 4 Straßen bieten für Touristen eine hervorragende Möglichkeit, einen Wander- oder Angelurlaub in fast unberührter Natur zu erleben, allerdings am Besten mit dem Wohnmobil, da Übernachtungsmöglichkeiten genauso dünn gestreut sind, wie die Straßenverbindungen.
Tauchen Sie ein, in die faszinierende Welt und Kultur der First Nations