British Columbia
Endlose Wälder; tausende Seen
Warum Urlaub in British Columbia machen: es gibt keine tropische Strandidylle; das Meerwasser ist für Warmwasserfreaks viel zu kalt; es ist viel zu lange zum Fliegen und und und – alles Vorurteile, die nicht unbedingt zu widerlegen sind, außer dass die Flugzeit von München nach Vancouver mit gerade mal 10 Stunden die schnellste Verbindung an die Westküste Nordamerikas darstellt.
Nein, British Columbia macht nicht das Strandleben oder das warme Meerwasser aus, es ist die sagenhafte Natur der westlichsten der kanadischen Provinzen, die „BC“ zu einem sensationellen Urlaubsziel macht. „Super, Natural British Columbia“, der Slogan der Region British Columbia sagt schon viel über dieses Ziel aus: Endlose Wälder; tausende Seen; 7000km Küstenlänge; eine einzigartige Tierwelt und zusätzlich noch eine der faszinierendsten und großartigsten Städte unserer Zeit – Vancouver.
BC ist die Provinz der Mietwagen- und Wohnmobilrundreisen, es wäre viel zu schade, sich hier auf einen einzigen Punkt zu konzentrieren, es gibt so vieles zu entdecken.
BC ist die Provinz der Naturliebhaber, Naturfotografen kommen hier voll auf Ihre Kosten, ob Pflanzen, Tiere oder Landschaften, hier wird jeder sein persönliches Motiv finden.
BC ist die Provinz der Sportler, Ski- und Snowboarder finden gerade mal 30 Minuten von der Innenstadt von Vancouver schon perfekte Bedingungen vor.
BC ist die Provinz der State- und National Parks, genauso wie auch die Provinz der First Nations, die hier schon seit über 10.000 Jahren leben.
BC ist aber auch das Gateway nach Westen, aus diesem Grund erleben Sie in Vancouver das Leben in China- und Koreatown sowie auch in Little Saigon.
Vancouver
Knapp nördlich der US-amerikanischen Grenze, auf einem schmalen Streifen zwischen Coast Mountains und dem Pazifik liegt Vancouver. Als einzige Großstadt Kanadas an der Westküste ist Vancouver das Portal in den gesamten pazifischen Raum, nach Asien und Russland. Daher auch die sehr stark multikulturelle Ausrichtung der Stadt. Die asiatischen Stadtteile bilden eine feste Größe im Stadtbild von Vancouver und wir können Ihnen nur empfehlen in den kleinen Restaurants in Chinatown, Koreatown oder Little Saigon essen zu gehen oder über die dortigen Märkte zu bummeln – Sie werden sich fühlen wie in China, Südkorea oder Vietnam.
Sollten Sie sich in Vancouver mal vorkommen wie in einem Film, kein Wunder – viele der US-amerikanischen Serien und Filme werden in und um Vancouver gedreht. Aber nicht nur die Filmindustrie fühlt sich hier wohl, auch Künstler und Musiker, sowie eine große LGBTQ-Szene hat sich hier etabliert und ergibt damit ein buntes und vielseitiges Bild dieser Multikulti-Metropole.
Besuchen Sie in jedem Falle Granville Island mit seinen Märkten, Kunsthandwerksläden, Restaurants und Food Outlets; natürlich die Robson Street mit ihren unzähligen Geschäften und Lokalen; Gastown mit der berühmten Dampfuhr und seinen vielen Lokalen, Bars und Geschäften; Coal Harbour mit seinem fantastischen Ausblick auf den Wasserflughafen, von hier aus starten dauernd die Wasserflugzeuge um Passagiere und Güter in die entlegensten Winkel BC’s zu bringen. Den Stanley Park, der zweitgrößte innerstädtische Park der Welt, nur ein wenig kleiner als der Englische Garten in München. 200km an Spazierwegen, über eine halbe Million Bäume, das Vancouver Aquarium, viele Restaurants und Lokale, sowie eine knapp 9km lange Ufermauer um den gesamten Park mit Bike- und Skatelane bieten für alle Erholungssuchende optimale Möglichkeiten.
Vancouver ist aber auch die Stadt der Wintersportler, in knapp 30 Minuten sind Sie vom Coal Harbour aus in Grouse Mountain an der Blue Skyride und finden fantastische Verhältnisse zum Skifahren und Snowboarden vor.
Aber auch für Adrenalinjunkies und Naturliebhaber ist in Vancouver gesorgt, auf dem Weg nach Grouse Mountain erreichen Sie den Capilano Suspension Bridge Park. Die „Capbridge“ eine schmale Fußgängerhängebrücke bringt Sie 110ft über dem Capilano River auf die andere Seite der Schlucht; der Cliffwalk rund um die Granitfelsen am Fluß mit seinen unzähligen Brücken; oder Treetop Adventure, ein Baumwipfelpfad in schwindelnder Höhe über dem Regenwald sorgen für Nervenkitzel.
Deutlich entspannter und näher an der Natur ist eine Wanderung mit einem Local Guide durch den Regenwald zur Capilano Salmon Hatchery. Diese Tour bringt Ihnen Flora und Fauna des gemäßigten Regenwalds nahe und wird durch die lokalen Führer wunderbar erklärt. In der Salmon Hatchery können die Lachse bei ihrem Aufstieg über eine lange Fischtreppe beobachtet werden und zusätzlich erfahren Sie auch alles über das Leben der Lachse, welche hier zum Laichen ankommen.
Sea to Sky Highway, Vancouver bis Whistler-Blackcomb
Von Vancouver aus ca. 2 Stunden über den Sea to Sky Highway 99 geht es erst einmal am Meer entlang, immer direkt an der Küste. Nach ca. 45 Minuten erreichen Sie am Ende des Howe Sound den kleinen Ort Squamish mit der Sea to Sky Gondola. Die Gondel bringt Sie direkt vom Meer hinauf auf den Berg. Sie werden selten solch eine Aussicht auf die dahinterliegende Berglandschaft und gleichzeitig das Meer finden, wie von der Aussichtsplattform an der Bergstation. Im Ort Squamish befindet sich zudem das Squamish Adventure Center, die Touristen Information, Buchungszentrum für Ausflüge und gleichzeitig auch Café. Auf dem weiteren Weg nach Whistler, heißt es Augen auf, Ziegen und Bären sind hier oftmals Ihre stetigen Begleiter. Genauso wie größtenteils unberührte Wälder und Seen.
Whistler-Blackcomb, das größte Skigebiet Nordamerikas, ist ebenso im Sommer einen Ausflug, bzw. einen Aufenthalt auf Ihrer Rundreise durch den kanadischen Westen wert. Mountainbiking, Hiking oder Golf sind nur ein paar Möglichkeiten, die Ihnen Whistler im Sommer bietet. Der Ort erfüllt im Winter alle Kriterien eines mondänen Skiortes, allerdings ganz typisch kanadisch, ohne überkandidelt zu sein. Hier wird sich jeder Gast wohlfühlen, ob er im günstigen Motel oder im 5-Sterne Hotel nächtigt.
Der Champagne-Powder, der extrem trockene Pulverschnee der kanadischen Skigebiete, wird Ihnen ein Leben lang im Gedächtnis bleiben und bereitet Skivergnügen auf höchstem Niveau – egal ob Sie auf den präparierten Pisten oder beim Heli-Skiing unterwegs sein werden. Übrigens – die aus den Skigebieten in den Alpen bekannten Schlangen am Lift werden Sie hier nicht finden!
TCH – Trans-Canada-Highway No.1, Vancouver bis Lake Louise, Alberta
Wir verlassen Vancouver in Richtung Osten, immer dem TCH folgend entlang des Fraser Rivers. Im kleinen Ort Chilliwack findet jährlich im Frühling das Tulpen- und im Herbst das Sonnenblumenfestival statt und lädt mit seiner Blütenpracht zum kurzen Verweilen ein, bevor wir dem Fraser River und den Spuren des Goldrausches in BC weiter folgen. In der Ortschaft Hope lohnt sich in jedem Fall ein Abstecher zu den Othello Tunnels im Coquihalla Canyon Provincial Park. Dann führt unser Weg weiter den Gold Rush Trail durch den tief eingegrabenen Fraser Canyon. Hier verläuft übrigens nicht nur der TCH, sondern auch die Bahnstrecke welche auch vom Rocky Mountaineer, dem kanadischen Luxuszug befahren wird. Nach dem Passieren unzähliger Provincial Parks und sagenhaften Wandermöglichkeiten, erreichen Sie Hell‘s Gate. Der wohl spektakulärste Punkt des Fraser Rivers. Nutzen Sie hier in jedem Falle die Möglichkeit mit der Seilbahn direkt über den tief eingegrabenen Fraser River und die dortigen schäumenden Stromschnellen zu fahren.
Wir verlassen nun den Fraser River und folgen dem Thompson River durch seinen tief eingeschnittenen Canyon in Richtung Kamloops – natürlich nicht ohne eine White Water Rafting Tour auf den schäumenden Gewässern des Thompson Rivers erlebt zu haben.
Weiter nach Norden folgt Tuckwiowhom Village, eine Kulturerbestätte der Nlaka’pamux Nation. Sie werden hier Gelegenheit finden, tief in die indigene Geschichte und Kultur British Columbias einzutauchen. In Cache Creek können Sie selbst den Gold Rausch erleben, Sie haben die Möglichkeit an Geocaching Touren und Goldschürf Adventures teilzunehmen.
In und um Kamloops bieten sich in der Steppen- und Canyonlandschaft großartige Möglichkeiten zum Biken, Wandern und Golfen im Sommer. Im Winter gibt es perfekte Ski- und Snowboard-, sowie Langlaufbedingungen in Sun Peaks und Harper Mountains. Ideal ist die Gegend auch für ausgedehnte Schneeschuhwanderungen.
Zudem wird um Kamloops auch Hopfen angebaut und in der Stadt hat sich eine vielfältige Craftbeer Szene etabliert. Probieren Sie sich durch die unterschiedlichen Erzeugnisse der Kleinbrauereien und Sie werden überrascht sein, wie qualitativ hochwertig die Biere dort sind.
Etwas abseits unserer Route im Süden von Kamloops liegt Kelowna, inmitten der Wein- und Obstregion British Columbias. Auch hier finden Sie alle Arten des Outdoorsports und dies im Sommer, wie auch im Winter. Ein (nicht so ganz geheimer) Tipp: Unternehmen Sie eine Radtour auf der Kettle Valley Railway, durch den Myra Canyon; nehmen an einer Führung und einem Tasting auf einem der Weingüter teil; oder entspannen Sie am Ufer des Okanagen Lake.
Wieder zurück auf dem TCH, dem Trans Canada Highway beginnen nun die Rocky Mountains und unser erster Punkt ist Revelstoke, am Ufer des Columbia Rivers.
Am Fuße von mächtigen Bergen, an blauen Seen und Flüssen gelegen, ist die Region Kootenay Rockies ein Eldorado für Aktive – Mountainbiking, Climbing, Hiking, Kanutouren oder Whitewater-Rafting und im Winter selbstverständlich alle Arten des Wintersports, sind hier ganz oben auf der To-Do Liste. Sagenhafte Skigebiete rund um Revelstoke und die Nachbarorte erfüllen die Wünsche aller Ski- und Snowboardenthusiasten. Aber Revelstoke ist auch Kunst und Kultur, geprägt von den in der Region beheimateten First Nations.
Ab Revelstoke begleitet Sie die transkontinentale Bahnstrecke, welche von Vancouver bis an die atlantische Ostküste führt. Sie werden hier sicherlich den einen oder anderen kilometerlangen Güterzug zu sehen bekommen und eventuell auch den Rocky Mountaineer von Vancouver nach Jasper oder Banff.
Links und rechts der Straße erheben sich mächtige Berge und Sie haben an vielen Punkten die Möglichkeit Ihr Auto abzustellen, um eine kurze oder auch längere Wanderung in die Bergwelt zu unternehmen. Nach ungefähr einem Drittel der Strecke erreichen Sie Rogers Pass, den 1330m hohen Gebirgspass, welcher mitten im Glacier National Park liegt. Hier haben Sie wieder perfekte Wandermöglichkeiten, bevor es hinab ins Tal nach Golden geht.
Golden ist das Outdoorzentrum des Columbia Valley, am Zusammenfluss des Columbia Rivers und des Kicking Horse Rivers und wird eingegrenzt durch den Glacier National Park im Westen und dem Yoho National Park im Osten. Es locken hier alle möglichen Outdoor Activities, Gleitschirmfliegen, White Water Rafting oder Mountainbiking stehen hoch im Kurs.
Die letzte noch etwas über 80km lange Etappe bringt Sie durch den Yoho National Park direkt in die Provinz Alberta, nach Lake Louise.
Vancouver Island
Die größte nordamerikanische Pazifikinsel liegt direkt vor Vancouver und ist in ca. 1½ Stunden mit der Fähre vom Festland aus zu erreichen. Allein durch ihre Größe ist die Insel schon ein Urlaubsziel für sich, aber auch durch ihre unglaublich vielfältigen Möglichkeiten.
Knapp eine halbe Stunde entfernt von Downtown Vancouver, knapp nördlich der amerikanischen Grenze befindet sich der Fährhafen Tsawwassen. Sie können die Fähre mit allen Fahrzeugen befahren, auch für die großen Wohnmobile ist es überhaupt kein Problem auf die Fähre zu fahren – hier setzen selbst die riesigen US-Trucks über. Während der ca. 1½ Stunden dauernden Überfahrt haben Sie vom Oberdeck einen herrlichen Blick auf die vielen Inseln in der „Strait of Georgia“ und auf die Olympic Mountains, bei gutem Wetter sehen Sie auch den Mount Rainier im amerikanischen Bundesstaat Washington. Auf der Fähre ist selbstverständlich auch für Ihr leibliches Wohl gesorgt, Burger, French Fries, Ribs und Hot Dogs sind natürlich eine Selbstverständlichkeit. Auch die Ausschiffung in Swartz Bay ist typisch kanadisch, sehr entspannt und Sie können Ihr Abenteuer auf Vancouver Island beginnen.
Lassen Sie uns eine kleine Reise über die Insel machen und wir beginnen in
Victoria
Direkt 30 Kilometer südlich von Swartz Bay, liegt Victoria, die Hauptstadt British Columbias mit ihrem typisch englischen Charme. Die ganze Stadt, ausgenommen des Parlamentsgebäudes, liegt auf indianischem Gebiet, die kanadischen First Nations werden Sie auch auf Ihrem gesamten Aufenthalt auf Vancouver Island ständig begleiten. Victoria ist nicht nur das politische Zentrum BC’s, sondern auch die größte Stadt auf Vancouver Island. Eine nette Kleinstadt, von unzähligen Ethnien geprägt, lädt sie ein zum Verweilen und Relaxen – Hektik und Stress ist auf Vancouver Island überhaupt nicht erforderlich. Genießen Sie die Ruhe am Hafen von Victoria, beobachten Sie startende und landende Wasserflugzeuge, die Fischer- und Ausflugsboote; immer im Hintergrund, das Parlamentsgebäude von BC und das Fairmont Empress Victoria. Sie finden in Victoria auch eine sehr angenehme Fußgängerzone mit Geschäften und Lokalen, selbstverständlich wird in vielen Lokalen der fangfrische Fisch aus dem Pazifik angeboten. Für Interessierte ist ein Besuch des Maritime Museum of British Columbia, oder dem Royal BC Museum ein Tipp. Gerade das Royal BC Museum gibt einen Einblick in das Leben und die Geschichte der indigenen Völker, welche die Region bereits seit knapp 10.000 Jahren bevölkert haben. Aber auch „Orcas: Our Shared Future“ ist eine zu empfehlende Ausstellung. Die „Killer-Wale“ sind rund um Vancouver Island beheimatet und Sie werden hier alles Wissenswerte zu diesen faszinierenden Tieren erfahren, bevor Sie diese live und in freier Wildbahn zu Gesicht bekommen.
Butchart Gardens
Ungefähr auf halbem Weg zwischen Swartz Bay und Victoria, am Saanich Inlet befindet sich Butchart Gardens, ein 22 Hektar großer botanischer Garten. Seit 1904 wurde hier ein aufgelassener Steinbruch durch die Familie Butchart erschaffen und ist heute ein absolutes Muss beim Besuch von Vancouver Island. Selbst Palmen werden Sie im italienischen und mediterranen Garten finden, aber auch der japanische, der Senk- und Rosengarten sind ein botanisches Highlight.
Der längste Highway Kanadas beginnt in Victoria auf Vancouver Island und endet in St. John’s in Neufundland – der Trans-Canada-Highway „TCH“ Nr. 1. Diesem Highway folgen wir jetzt von Victoria aus nach Norden und lassen das Saanich Inlet östlich von uns. Auf dem Weg nach Nanaimo durchqueren wir die dort liegenden Neighborhoods. Bei Duncan haben Sie die Möglichkeit eine sensationelle Vogelschau bei den Pacific Northwest Raptors zu sehen. Die Pacific Northwest Raptors sind allerdings kein Tierpark, sondern eine Zucht und Ausbildungseinrichtung für Greif- und Raubvögel, welche auf Flughäfen oder Industrieeinrichtungen eingesetzt werden. Es wird hier aber auch die Möglichkeit geboten, einer faszinierenden Flugschau von Weißkopf Seeadlern, Falken, Habichten und Eulen beizuwohnen.
Nanaimo, die zweitgrößte Stadt auf der Insel, ist ein weiterer Fährhafen zum Festland, hier verlässt auch der Trans-Canada-Highway die Insel und wechselt auf das Festland, wir fahren allerdings noch ein kleines Stück weiter nach Parksville an der Ostküste der Insel.
Parksville ist der perfekte Punkt für eine erste Übernachtung, nachdem wir Victoria verlassen haben. Es befinden sich in der direkten Umgegend einige Provincial Parks, wie z.B. der Englishman River Falls Park, welcher zum Wandern und Spazierengehen einlädt, natürlich immer mit traumhafter Kulisse des Englishman Rivers und dem dazugehörigen Wasserfall.
Viele der (wenigen) Hotels in Parksville liegen direkt am Wasser, mit einem traumhaften Blick auf die „Strait of Georgia“ und das gegenüberliegende kanadische Festland. Teils im rustikalen Blockhausstil, natürlich mit offenem Kaminfeuer im Wohnzimmer und auch auf der Terrasse!
Parksville ist zudem auch der Punkt, an dem Sie sich entscheiden müssen, ob Sie weiter nach Norden in Richtung Port Hardy oder nach Westen zum Pacific Rim National Park fahren wollen.
Wir schlagen jetzt den Weg nach Westen ein, in Richtung Port Alberni. Kurz nach Parksville erreichen Sie die kleine Ortschaft Coombs. Planen Sie hier in jedem Falle einen Stopp auf dem Old Country Market ein, die dort auf dem Dach weidenden Ziegen sind nur ein kleines witziges Detail. Weiter geht es in Richtung Port Alberni, immer durch dunkelgrüne Laub- und Nadelwälder, vorbei an schier endlosen Seen, auf kurvigen Straßen durch die Berge. Port Alberni ist die letzte größere Siedlung vor dem Pacific Rim National Park und bietet nochmals gute Möglichkeiten zum Aufstocken der Vorräte im Wohnmobil.
Sollten Sie übrigens einen Fotostopp auf dem Weg verpasst haben, kein Problem, Sie werden die gleiche Straße auch wieder zurückfahren, es besteht also kein Grund einer verpassten Fotochance nachzutrauern.
Pacific Rim National Park
Knapp eine Stunde nachdem wir Port Alberni verlassen haben, vorbei am Sproat Lake und Kennedy Lake erreichen wir die Wegkreuzung am Pazifik, links nach Ucluelet, rechts nach Tofino, den beiden einzigen Orten im Nationalpark.
Der Pacific Rim National Park ist berühmt für seine wilde Fjordlandschaft, seine tausende kleinen Inseln, aber auch für die dort lebenden Tiere. Um Tofino herum lebt eine große Anzahl von Schwarzbären, aber auch im Wasser ist sehr viel Leben. Hier können Sie die Orcas in ihrem natürlichen Lebensraum auf einer Whale Watching Tour zu Gesicht bekommen. Starten Sie hier mit dem Boot zu einer Bärentour, Sie werden selten die Gelegenheit haben, diese faszinierenden Tiere so nahe zu sehen, wie von Ihrem Ausflugsboot aus – aber ohne die Tiere beim Fischen und Krebse angeln zu stören.
Natürlich dürfen wir auch die Whale Watching Touren nicht vergessen, die Chance hier Wale und vor allem auch die hier resident lebenden Orcas zu sehen, ist so groß wie sonst fast nirgendswo.
Tofino, sowie auch Ucluelet bieten diverse Hotels und Motels aller Kategorien zur Übernachtung, teils mit direktem Blick auf die wilde und felsige Pazifikküste.
Unser Tipp: Buchen Sie Ihre Übernachtungen im Nationalpark in jedem Fall bereits von Deutschland aus, die Hotels sind teils Monate im Voraus ausgebucht, aber auch die Campgrounds haben nur begrenzte Kapazitäten.
Die ganze Region ist ungewohnt wild und ursprünglich, daher möchten wir Sie bitten, in jedem Falle auf Ihre Sicherheit zu achten. Das Wetter kann hier in kürzester Zeit wechseln und von strahlendem Sonnenschein zu stürmischem Regenwetter übergehen – und umgekehrt. Auch die Bären sind immer mal auf der Suche nach etwas fressbarem, daher bitte nur die gesicherten Abfalltonnen benutzen, um die Tiere nicht direkt anzulocken.
Wieder zurück in Parksville setzen wir unsere Reise nach Norden fort, in Richtung Campbell River. Hier sind Outdoor Activities ganz groß geschrieben; Marine Safaris mit guten Chancen Wale, Robben und Seelöwen aus nächster Nähe zu sehen; Wanderungen, z.B. zur Elk Falls Suspension Bridge; die Fahrt mit dem Sessellift auf den Mount Washington, Sie haben von hier aus einen traumhaften Blick vom Beginn der „Strait of Georgia“ bis zum Mount Baker im US-Bundesstaat Washington; Lachsfischen in der Region und auf Discovery Pier direkt im Ort; oder eine entspannte Runde Golf laden Sie zu einem aktiven Aufenthalt in Campbell River ein. Hier berührt die Insel auch fast das Festland, nur noch durch eine sehr schmale Wasserstraße getrennt.
Weiter nach Norden, durch Wälder, vorbei an blauen Seen und diversen Provinzparks mit perfekten Wandermöglichkeiten, geht unsere Fahrt bis nach Port Hardy der nördlichsten Siedlung auf Vancouver Island. Auf dem Weg haben Sie unzählige Gelegenheiten Wale und Bären direkt von der Straße aus zu sehen, wir können Ihnen dies auf der Route schon fast garantieren, dass Sie nicht ohne Fotos von Grizzly-, Schwarz- oder Braunbären sowie von Buckelwalen und Orcas nach Hause kommen.
In Port Hardy endet unsere kleine Rundreise über Vancouver Island und Sie begeben sich mit Ihrem Mietwagen oder Wohnmobil wieder auf eine Fähre der BC Ferries, welche Sie auf einer 24stündigen Fahrt nach Prince Rupert knapp südlich der Grenze nach Alaska, auf das Festland bringt.
Inside Passage
Sie durchqueren hierbei den kanadischen Teil der weltberühmten Route bis hoch nach Alaska. Wir können Ihnen jetzt schon versprechen, daß Sie die von uns gebuchte Kabine nur zu einem kurzen Nickerchen aufsuchen werden, so faszinierend ist die Fährüberfahrt durch die Schären und Kanäle zwischen den einzelnen Inseln. Sie brauchen sich hier keine großen Sorgen über Seekrankheit machen, Sie bewegen sich so gut wie nie im offenen Ozean, sondern im Schutz der Inseln.
Unser Tipp: Achten Sie in jedem Fall auf genügend Platz auf der Speicherkarte und auf geladene Akkus von Kamera und Smartphone, Sie werden unzählige Fotos auf dieser Reise machen. Ach ja, diese Reise muss in jedem Falle bereits von Deutschland aus gebucht werden, die Wartezeiten vor Ort können sonst auch gut mal 14 Tage betragen, bis Sie einen freien Platz für sich und Ihr Fahrzeug bekommen.
Vancouver Island ist Natur, Bären, Wale und natürlich auch die Kultur und das Leben der indigenen Ureinwohner Kanadas, den First Nations wie Sie hier genannt werden. Nirgendwo in Kanada können Sie so tief eintauchen in das Leben und Gebräuche der „Indianer“ oder eben deutlich besser, der First Nations wie Sie in Kanada mit Achtung genannt werden.
Yellowhead Highway, No. 16 Prince Rupert – Jasper, Alberta
Wildnis und Weite beschreibt diese Region und den gesamten Roadtrip eigentlich schon perfekt. Viele sehen die Strecke als „notwendiges Übel“ um von der Küste in die Rocky Mountains zu kommen, doch hat die Region viel mehr und vor allem ihre ganz eigene Magie und Schönheit.
Prince Rupert, der Fährhafen nach Vancouver Island ist unser Ausgangspunkt zu diesem Roadtrip, den Sie allerdings erst starten sollten, nachdem Sie einen Tagesausflug in den K’tzim-a-deen Grizzly Sanctuary unternommen haben, sorry für den Ausflug in die Sprache der First Nations, auf der Karte werden Sie unter Khutzeymateen Provincial Park fündig werden. Hier haben Sie sehr große Chancen Grizzlys zu sehen, allerdings ist dies auch gleichzeitig ein Schutzgebiet, d.h. es ist kein Tierpark, Sie müssen hier Rücksicht auf die Tiere nehmen und wir empfehlen eine Tour mit einem Guide, der Ihnen das Leben der Grizzlys nahebringen wird.
Die um Prince Rupert lebenden Orcas, Buckelwale und Robben haben Sie mit viel Glück bereits von Ihrer Fährüberfahrt aus beobachten können, ansonsten haben Sie hier nochmals die Chance auf eine Bootstour zu gehen, um diese faszinierenden Tiere zu beobachten.
Die erste Etappe auf dem Yellowhead Highway führt uns hinauf nach Terrace. Bis Port Essington haben Sie noch ein weites Sichtfeld, ab jetzt geht es immer bergauf, entlang dem Skeena River durch enge Täler und Schluchten mit atemberaubenden Wasserfällen und Felsformationen. Terrace ist ein Eldorado für Angler und Bootsfahrer, hier haben Sie selbst die Gelegenheit Ihr Glück beim Lachsangeln zu versuchen. Weiter in Richtung Smithers folgen Sie auf dem Yellowhead weiterhin dem Skeena River, immer die Seven Sisters Peaks im Blick. Sie umrunden in einem großen Bogen den Seven Sisters Provincial Park, welcher die Heimat von Bergziegen, Grizzlys und Schwarzbären ist. Mit ein bisschen Glück haben Sie die Chance, die Tiere auch vom Auto oder einer kurzen Wanderung aus zu sehen.
Kurz vor Smithers passieren Sie den kleinen Ort Hazelton, dort befinden sich das Ksan Historical Village und das Hazelton Pioneer Museum. Beide geben Ihnen einen guten Einblick in indigene Geschichte und Kultur der Region sowie auch in den Bau der Eisenbahn und Telegrafenlinien. Das Ksan Historical Village bietet neben dem Freilichtmuseum auch einen Campground für die Wohnmobilfahrer. Übernachten Sie doch einmal mitten im Land der Gitxsan Nation, einem der indigenen Völker Kanadas.
Die Kleinstadt Smithers mit ihrem alpenländischen Charme liegt im Tal des Bulkley Rivers und ist das Zentrum der gesamten Region. Selbstverständlich liegt der Fokus auch hier wieder auf Outdoorsport und Aktivitäten, Sie haben in Smithers die Gelegenheit einen Rundflug über die Region zu buchen, Lachse angeln zu gehen, zu Pferd oder auf dem Mountainbike die Gegend zu erkunden. Im Winter ist Ski- und Snowboard das absolute Muss! Machen Sie in jedem Fall ein Foto von Alpine Al mit seinem Alphorn.
Die weitere Strecke in Richtung Prince George führt Sie durch eine relativ flache Hügellandschaft mit unzähligen Seen, Flüssen und vielen Provincial Parks, welche auch zum Wandern einladen.
Prince George ist die größte Stadt des nördlichen British Columbias und damit das Zentrum für die gesamte Region. Gönnen Sie sich hier eine kurze Auszeit und entspannen Sie an den Ufern eines der vielen Seen, besuchen Sie das Eisenbahnmuseum oder genießen Sie die lokalen Craft Beer Spezialitäten in einem der vielen Lokale der Stadt
Sie verlassen Prince George in Richtung Osten, weiterhin auf dem Yellowhead Highway Nr. 16 und werden sehr schnell die Veränderung in der Landschaft bemerken, Sie bewegen sich nun direkt auf die Canadian Rockies zu. Sobald Sie das Tal des Fraser Rivers erreichen, werden Sie ihn vor sich erblicken, Mount Robson, den höchste Berg der Canadian Rockies. Der dazu gehörende Mount Robson Provincial Park ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes und hier haben Sie wieder wunderbare Möglichkeiten, die lokale Tierwelt zu beobachten. Wapitis, Elche, Schwarz- und Grizzlybären, Karibus, Bergziegen und unzählige Vogelarten sind hier beheimatet und warten darauf von Ihnen auf einer Wanderung entdeckt zu werden.
Erwähnenswert ist hier der Berg Lake Trail, ein Wanderweg, welcher auf knapp 25km über 800 Höhenmeter überwindet.
Wenn Sie noch einen Abstecher in den Wells Gray Provincial Park machen möchten, empfehlen wir Ihnen den Besuch der Helmecken Falls, den viertgrößten Wasserfällen Kanadas und einem beeindruckenden Naturschauspiel.
Weiter dem Fraser River folgend, erreichen Sie Moose Lake einem dunkelblau bis türkis schimmernden Bergsee, bevor Sie den Yellowhead Pass, die kontinentale Wasserscheide erreichen. Der Pass stellt auch gleichzeitig die Grenze von British Columbia und Alberta dar, ab hier geht es nun ein wenig bergab bis nach Jasper, Alberta.