Ontario
Vielfältige Schönheit
Die bevölkerungsreichste Provinz Kanadas lädt Sie ein, um seine vielfältige Schönheit zu erkunden – aber keine Angst, auch wenn Ontario die Provinz mit den meisten Menschen ist, werden Sie hier nicht in Menschenmassen versinken. In Ontario lebt, mit ca. 14 Millionen Einwohnern, gut ein Drittel der gesamten kanadischen Bevölkerung – auf der dreifachen Fläche von Deutschland! Der Süden der Provinz um Toronto und Ottawa ist am dichtesten besiedelt, obwohl es außerhalb der Städte nach deutschem Verständnis immer noch menschenleer erscheint.
Ontario ist durch die unterschiedlichsten Einflüsse geprägt, im Norden die subpolare Region der Hudson Bay mit endlosen Waldgebieten und Tausenden von Seen; das gleiche Bild bietet sich im Westen an der Grenze zu Manitoba. Der Süden mit kontinentalem und feucht-gemäßigtem Klima.
Die südliche Grenze zu den Vereinigten Staaten wird größtenteils durch 4 der 5 Great Lakes gebildet. Die Grenzlinie läuft direkt entlang der Ufer des Lake Superior, Lake Huron, Lake Erie und Lake Ontario. Der wohl berühmteste Grenzübergang befindet sich auch genau zwischen den beiden letzteren – Niagara Falls.
Im Osten grenzt Ontario an den Sankt-Lorenz-Strom und an die frankokanadische Provinz Quebec. Je weiter der Grenze nach Norden gefolgt wird, desto dünner wird die Besiedelung. Nördlich des Highway 11 bis zur James Bay und Hudson Bay existiert auch keinerlei Infrastruktur mehr. Aus diesem Grund beschränken wir uns auch auf den touristisch interessanten Teil im Süden der Provinz.
Toronto
Die größte Stadt Kanadas, in Toronto selbst leben knapp 3 Millionen Einwohner und in der Greater Toronto Area sogar 6,2 Mio. Menschen. Toronto ist das wirtschaftliche Zentrum Kanadas und zählt weltweit zu den führenden Finanzplätzen. Ursprünglich wurde Toronto als Stadt York gegründet, aber Mitte des 19. Jahrhunderts zur besseren Unterscheidung zu New York umbenannt. Während des zweiten Weltkriegs erfuhr Toronto eine sehr starke Zuwanderung aus dem europäischen und asiatischen Raum und zum Ende des 20. Jahrhunderts wurde die Stadt durch Eingemeindung der inzwischen zusammen gewachsenen Nachbarstädte erweitert zur heutigen Metropolregion Toronto.
Auf Grund der hohen Zuzugsrate bildeten sich in Toronto viele ethnische Neighbarhoods, Stadtteile wie Little Portugal, Koreatown, Chinatown oder Corso Italia. Dies ist auch einer der Gründe, warum Kulinarik aus aller Welt in Toronto einen hohen Stellenwert einnimmt.
Im Osten ist die Stadt begrenzt durch die Waterfront am Lake Ontario und den Toronto Islands – dem Naherholungsgebiet direkt im Anschluss an die Innenstadt. Sie finden Strände, Yachtclubs, Bike- und Skatelanes in den dicht bewachsenen Anlagen, aber auch den Billy Bishop Toronto City Airport. Sie erreichen die Inseln am besten mit der Fähre, welche am Ende der Yonge Street zu den Inseln abgeht.
Im Süden grenzt Toronto an die Schwesternstadt Missisauga, während die Stadt im Norden und Osten fast ansatzlos in ein schier unendlich wirkendes Gebiet aus Wäldern und Seen übergeht.
Das Stadtzentrum von Toronto erstreckt sich um die Yonge Street mit unzähligen Geschäften und Restaurants. Hier befindet sich auch das Eaton Centre, die riesige Shoppingmall mitten in der Stadt. Ein kleines Stück in Richtung Ontario See gibt es gleich den nächsten Shopping Tempel, das Brookfield Place Shopping Centre und hier befindet sich auch die Hockey Hall of Fame – ein absolutes Muss für alle Eishockeyfans. Wenn es Ihre Zeit- und der Spielplan zulässt, können Sie in der Scotiabank Arena auch eines der Heimspiele der Toronto Maple Leafs besuchen und sich von der Atmosphäre fesseln lassen. Die Arena ist auch ganz in der Nähe, die Yonge Street ein kleines Stück Richtung Ontario See und Sie stehen direkt davor.
Von hier haben Sie übrigens auch einen der besten Ausblicke auf den CN-Tower – das Wahrzeichen der Stadt und bis 2009 weltweit der höchste Fernsehturm. Ein Besuch des drehbaren Restaurants und der Aussichtsplattform belohnt Sie mit einem sagenhaften Ausblick, bis hin zu den Niagarafällen im Süden. Für den absoluten Adrenalinkick sorgt der Edge Walk – spazieren Sie in 356 Meter Höhe außen auf dem Turm, oder der Glasboden im unteren Turmkorb – probieren Sie es aus, wenn Sie sich trauen!
Sehr viel relaxter geht es im Distillery Historical District zu. Der Bereich mit vollständig restaurierten, ehemaligen Backstein Fabrikgebäuden ist heute die Heimat von Restaurants, Bars, Galerien, Boutiquen und vielen Künstlern und lädt in der Vorweihnachtszeit mit einem romantischen Weihnachtsmarkt zur Hot Chocolate mit Marshmallows ein.
St. Lawrence Market ist auch mitten in Toronto gelegen, Sie werden hier alles finden, was man sich an frischem Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und ofenfrischen Backwaren vorstellen kann. Zudem auch viele Food-Outlets mit frischen und regionalen Produkten sowie natürlich ganz unvermeidbar auch Poutine, dem kanadischen Signature Fast Food. Probieren Sie es ruhig mal aus – Pommes Frites mit Käsebruch und Bratensauce, das ist Poutine – können Sie sich nicht vorstellen? Probieren Sie, schmeckt wirklich!
Toronto ist aber auch Kultur pur, ob das Aga-Khan-Museum, das Royal Ontario Museum, die Art Gallery of Ontario, das Bata Shoe Museum usw. Es wird so viel geboten, dass wir es gar nicht alles aufzählen können.
Für die Besucher in der kalten Jahreszeit bietet Toronto noch etwas ganz Besonderes – Große Teile der Innenstadt sind unterirdisch zu erreichen, d.h. Sie müssen nicht in die Kälte und den Schneefall auf den Straßen, wenn Sie in Toronto shoppen, gehen wollen.
Niagara Falls (Horseshoe Falls)
130 Kilometer auf der Straße, aber eigentlich genau gegenüber von Toronto auf der anderen Seite des Lake Ontario, liegt Niagara Falls. Der Niagara River verbindet den Lake Ontario mit dem 57 Meter tiefer liegenden Lake Erie und stellt auch gleichzeitig die Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten von Amerika dar. Der gleichnamige Ort Niagara Falls befindet sich auf kanadischer sowie amerikanischer Seite der Grenze und ist durch die Rainbow International Bridge direkt an den Fällen verbunden.
Die Niagarafälle bestehen aus 3 einzelnen Wasserfällen, den American Falls, den Bridal Veil Falls und den kanadischen Horseshoe Falls. Die Teilung entsteht durch die im Flusslauf liegenden Inseln, welche die Wassermassen des Niagara Rivers auf die einzelnen Wasserläufe aufteilen. Die kanadischen Horseshoe Falls sind jedoch die größten, höchsten und imposantesten Fälle des Niagara Rivers. In einem riesigen, 670 Meter langen Hufeisen fallen die Wassermassen hier 57 Meter in die Tiefe.
An den Fällen gibt es Einiges zu erleben und zu entdecken. Im Table Rock Welcome Center erhalten Sie alle Infos und können dort auch Ihre Attractions buchen. Spannend und feucht wird es für die ganze Familie bei „Journey behind the Falls“ In 130 Jahre alten Tunneln hinter und unter den Fällen spüren, hören und sehen Sie die Kraft des Wassers, welches direkt neben, vor und über Ihnen in die Tiefe stürzt. Die Aussichtsterrasse direkt neben den fallenden Wassermassen ist für alle Besucher das absolute Highlight.
Noch mehr Adrenalin gefällig? Kein Problem, Zipline to the Falls oder die Whirlpool Jet Boote versprechen den Kick für alle. Deutlich entspannter geht es auf den Maid of the Mist Booten zu, hier können Sie die Aussicht auf die Fälle direkt aus dem „Whirlpool“ der Fälle genießen und sagenhafte Fotos machen.
Sollten Sie die Fälle jedoch im Winter besuchen, werden Sie eine verzauberte Eislandschaft erleben, große Teile der Fälle frieren vollständig zu und ergeben sagenhafte Eisskulpturen.
Sehr empfehlenswert ist ein Besuch des IMAX Niagara Falls, hier sehen Sie in einem spannenden und spektakulären Film die Geschichte der Fälle. Das Kino wird im Herbst 2021 wieder eröffnen, allerdings ist die neue Location aktuell noch nicht bekannt gegeben.
Wenn es Ihre Rundreise erlaubt, empfehlen wir Ihnen eine Übernachtung im Ort Niagara Falls, die Fälle werden bei Dunkelheit spektakulär beleuchtet und ein Zimmer mit „Falls View“ ist ein Highlight jeden Aufenthalts.
Niagara-on-the-Lake
Vielleicht haben Sie sich auf der Fahrt zu den Fällen schon gewundert, dass direkt neben dem Queen Elizabeth Way, über welchen Sie von Toronto gekommen sind, viele Weinberge zu sehen sind. Die gesamte Region zwischen St. Catherines und dem Niagara River ist eines der größten Anbaugebiete für Eiswein. Durch das milde Klima im Sommer und die frühen Fröste im Herbst und Winter ergeben sich hier perfekte Bedingungen für den süßen Eiswein. Die vielen Weingüter um den Ort Niagara-on-the-Lake laden zu Verkostungen ein und besitzen meist auch gleichzeitig ein vorzügliches Restaurant.
Der Ort Niagara-on-the-Lake, direkt am Ufer des Lake Ontario und am Abfluss des Niagara Rivers aus dem See, ist zu jeder Jahreszeit ein kleines Juwel. Im Sommer gibt es regelmäßig Events und Open Air Dinner in der Stadt mit ihren kleinen Gebäuden im viktorianischen Stil. Selbstverständlich wird das Thema Weinanbau sehr großgeschrieben und Sie haben in allen Restaurants die Möglichkeit die Produkte der lokalen Winzer zu genießen. Im Winter verwandelt sich die Stadt zu einem kleinen Weihnachtswunderland. Liebevolle Dekoration an den Gebäuden, Stände mit Glühwein und Hot Chocolate (natürlich mit Marshmallows 😊) sind allgegenwärtig und eigentlich würde man erwarten, dass Santa Claus mit seinem Schlitten gleich ums Eck kommt.
Algonquin Provincial Park
Gut 250 Kilometer nördlich von Toronto und 240 Kilometer westlich von Ottawa liegt das ausgedehnte Seen- und Waldgebiet des Algonquin Provincial Parks. Das No.1 Gebiet für Outdoor Activities zu allen Jahreszeiten in der Provinz Ontario. Auf 7725 km² erstrecken sich Laub- und Nadelwälder, Seen, Flüsse, Sümpfe und teils steil aufragende Felswände. Der Park ist zudem die Heimat von ca. 3000 Elchen, 2000 Schwarzbären, Wölfen und rund 30.000 Bibern – hier sind Tierbeobachtungen in jedem Falle gut möglich.
Im südlichen Gebiet des Parks, um den Highway 60 herum befinden sich viele abgelegene Lodges und Campgrounds, mitten in der Natur und teils direkt an einem der Seen. In vielen Lodges liegt Ihr persönliches Kanu direkt vor Ihrer Terrasse am See und wartet nur darauf, daß Sie die wunderbare Landschaft erkunden.
Der Park ist aber nicht nur Naherholungsgebiet, sondern dient sehr stark der Erforschung von Flora und Fauna und besitzt einen Lehrauftrag gegenüber der Bevölkerung. Aus diesem Grund können viele der Einrichtungen von Besuchern besichtigt werden und Sie erfahren unfassbar viel über die dort heimische Tier- und Pflanzenwelt.
Im Park selbst gibt es unzählige Trails zum Wandern, welche gut beschildert und teils auch mit Brücken usw. ausgebaut sind. Sie können hier von der 1-2 stündigen, bis zu Mehrtagestouren alles unternehmen. Ihr erster Anlaufpunkt sollte jedoch in jedem Fall das Visitor Center am Hwy. 60 sein, dort bekommen Sie die aktuellen Informationen und erfahren dort auch, wo Bären, Wölfe oder Elche gesichtet wurden.
Ganz im Süden, bei der Ortschaft Haliburton gibt es noch etwas ganz Besonderes, das Haliburton Forest Wolf Centre. Sie möchten Wölfe in ihrem Lebensraum mal von ganz Nahem sehen, kein Problem. In einem Licht- und schalldichten Beobachtungsraum können Sie dem Wolfsrudel sehr nahekommen, ohne diese zu stören und zu beeinflussen. Natürlich bekommen Sie von den Rangern alle Infos über das Leben der Wölfe.
Die gesamte Region bietet im Sommer wie im Winter viel Abwechslungsreiches. Im Sommer Kanutouren und Wanderungen, entspanntes Angeln oder Tierbeobachtungen; Im Winter können Sie den Park mit Schneeschuhen, Langlaufskiern, zu Fuß oder aber mit dem Hundeschlitten erkunden – eine Tour mit einem Huskyschlitten durch die sagenhafte Naturlandschaft wird Ihnen lebenslang im Gedächtnis bleiben.
Unser Tipp: Auf der Rückfahrt nach Toronto sollten Sie dem kleinen Ort Midland am Ufer des Lake Huron einen Besuch abstatten. Im Huronia Museum and Huron Ouendat Village erfahren Sie alles zur Indigenen Bevölkerung der Region und dem ersten Kontakt zwischen europäischen Missionaren und den Huron Indianern.
Ottawa
Die Hauptstadt Kanadas liegt im südöstlichen Teil der Provinz Ontario, direkt am Ottawa River und der Grenze zur Provinz Quebec. Die Stadt Gatineau liegt auf der anderen Flussseite des Ottawa Rivers und bildet zusammen mit Ottawa die National Capital Region.
Ottawa wartet nicht auf mit Wolkenkratzern und ist nicht die Hochglanzmetropole wie z.B. Toronto oder Vancouver. Ottawa ist traditionell und entspannt, die Hauptsehenswürdigkeiten rund um den Parliament Hill sind im Stil britischer Neugotik gehalten und bilden einen sehenswerten Kontrast zu vielen anderen nordamerikanischer Metropolen.
Auf dem Parliament Hill befinden sich die 3 Blöcke des kanadischen Parlaments mit dem berühmten historischen Peace Tower. Sehenswert ist auch die Parlamentsbibliothek, welche eher an eine gotische Kirche, als an ein Bibliotheksgebäude erinnert. Wenn Sie vom Parliament Hill über den Rideau Kanal blicken, schauen Sie direkt auf eine mittelalterliche Burg – zumindest dem Anschein nach, das ist das Fairmont Hotel Château Laurier, welches 1912 in diesem Stil errichtet wurde.
Ein wichtiger Teil von Ottawa ist der eben schon erwähnte Rideau Kanal, seit 2007 UNESCO Weltkulturerbe und im Sommer der Tummelplatz für viele Outdoor-Aktivitäten. Im Winter verwandelt sich der Kanal zur längsten Eislaufbahn der Welt. Mit 7 Kilometern Länge lässt sich hier wunderbar Schlittschuhlaufen oder Eishockey spielen.
Ottawa ist aber auch Kultur pur, viele Museen wie z.B. das Canadian Museum of Nature, das Canada War Museum, die National Galerie of Canada mit ihrem beeindruckenden Kuppelbau, die Royal Canadian Mint oder das Canada Air and Space Museum laden zu Besuchen ein. Im National Arts Centre, südlich des Confederation Square, sind neben dem Ottawa Symphony Orchestra auch das National Arts Centre Orchestra und die Opera Lyra Ottawa beheimatet. Überall im Stadtgebiet verteilt, befinden sich noch viele weitere Theater, welche zu einem Besuch für Interessierte einladen.
Mitten in der Stadt befindet sich eine der eindrucksvollsten Kirchen Kanadas, die römisch-katholische Kathedrale Notre Dame Basilica. Diese wurde 1846 geweiht und ist gleichzeitig auch der Sitz des Erzbischofs.
Ottawa besitzt aber auch eine recht vielfältige Craft Beer Szene, dieses nordamerikanische Phänomen findet sich immer mehr auch in Deutschland wieder, allerdings dürfte der Grund für die vielen kleinen und kleinsten Brauereien, die Herrschaft der „Bier-Konzerne“ in Nordamerika sein, welche größtenteils recht fragwürdige Produkte auf den Markt bringen – zumindest für deutsche Bierkenner. Viele Restaurants und Lokale bieten im Stadtzentrum eine Vielzahl an Speisen aus aller Welt an – hier spiegelt sich der multikulturelle Hintergrund des Lands wider.